Programmheft

© Beethoven-Haus, Bonn

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Klaviertrio Nr. 8 op. 121a: Zehn Variationen über Wenzel Müllers Lied „Ich bin der Schneider Kakadu“

Hazel Beh, Klavier
Gunnar Harms, Violine
Gayane Khachatryan, Violoncello


Zum Programm
Ungeachtet der hohen Opuszahl sind die Variationen op. 121a kein Spätwerk Ludwig van Beethovens, sondern entstanden vermutlich in den Jahren 1801/02. Als Thema diente der bekannte Gassenhauer Ich bin der Schneider Kakadu aus dem 1794 uraufgeführten Singspiel Die Schwestern von Prag von Wenzel Müller. Die turbulente Verwechslungskomödie war einer der größten Bühnenerfolge der Epoche und noch 1816, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seiner Variationen, konnte Beethoven das Lied beim Publikum als bekannt voraussetzen.
Schon Wenzel Müller hatte das dreistrophige Lied quasi variationsartig angelegt: Die Liedstrophen des Sängers bleiben zwar immer gleich, doch die Orchesterbegleitung wandelt sich von Strophe zu Strophe. Der Charakter der Melodie und die Anlage der Begleitung verlangen geradezu nach einem Variationensatz, den Beethoven für Klavier, Violine und Violoncello umsetzte. Er tat  dies „auf eine Art und Weise, mit solchem Geiste und kühner Phantasie ..., wie ein Meister nur immer variiren kann“, schwärmte 1830 ein Rezensent im Allgemeinen Musikalischen Anzeiger Wien.

Die Ausführenden
Die Pianistin Hazel Beh studierte Klavier und Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg und schloss ihre Studien in den Klassen von Prof. Pi-hsien Chen und Prof. Hans Fuhlbom ab. Von 2014 bis 2018 spielte sie im Lucerne Festival Academy Orchestra. Sie war 2016 bis 2018 Mitglied der Mendelssohn-Orchesterakademie in Leipzig und ist seit dem Wintersemester 2018/19 Korrepetitorin an der Musikschule Leipzig und an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig.

Gunnar Harms studierte Dirigieren und Violine in Detmold, Trossingen und Bloomington (USA). Nach Engagements beim European Community Chamber Orchestra und den Münchner Philharmonikern wurde er 1995 Mitglied des Gewandhausorchesters Leipzig. Er ist Konzertmeister des Leipziger Kammerorchesters und vom Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, das er auch regelmäßig dirigiert. Er ist zudem Primarius des von ihm 1995 gegründeten Mendelssohn Quartetts. Seiner Leidenschaft für die klassische Unterhaltungsmusik geht er im Ensemble MendelsSalonnach. Als Kammermusiker, Solist und Dirigent ist er auf mittlerweile neun CDs vertreten.

Die Cellistin Gayane Khachatryan studierte bei Prof. Troels Svane an der Musikhochschule Lübeck und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Sie ist Preisträgerin des Karl Davidoff Cello-Wettbewerbs, des Internationalen Heran Cello-Wettbewerbs und des Internationalen Aram Khachaturian Cello-Wettbewerbs. Seit 2014 ist sie Mitglied des Gustav-Mahler-Jugendorchesters und seit 2017 Mitglied des Gewandhausorchesters zu Leipzig. Als Preisträgerin des Deutschen Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben spielt sie ein Violoncello aus  der Schule  Jacques Boquay (Paris um 1700).