Programmheft

© Digitalisierte Sammlungen - Staatsbibliothek Berlin

Franz Schubert (1797 - 1828)
Klaviertrio Es-Dur op. 100 D 929 (1827)
Allegro
Andante con moto
Scherzando. Allegro moderato
Allegro moderato

 

Zum Programm

Mit knapp einer Stunde Spieldauer und einem großen emotionalen Spannungsbogen ist Franz Schuberts Opus 100 im Trio-Repertoire das bis heute unübertroffene Beispiel einer tiefromantischen Sehnsuchtsmusik von heroisch-monumentalen Ausmaßen. „Wie eine zürnende Himmelserscheinung” sei das Werk „über das damalige Musiktreiben” hinweggegangen, erinnerte sich später Robert Schumann.

„Decidirt wird dieses Werk Niemandem außer jenen, die Gefallen daran finden. Dies ist die einträglicheste Dedication“, schrieb Schubert selbstbewusst an seinen Leipziger Verleger Probst. Der Komponist sollte die Veröffentlichung seines Es-Dur-Trios jedoch nicht mehr erleben; die Erstausgabe traf erst einen Monat nach seinem Tode in Wien ein. Aber er wurde Zeuge mehrerer Aufführungen. Zum ersten Mal spielten der Geiger Ignaz Schuppanzigh, der Cellist Josef Linke und der mit Schubert befreundete Klaviervirtuose Karl Maria von Bocklet das Trio im Dezember 1827.

Der musikalische Reichtum, die Vielfalt der thematischen Einfälle und ihre Verarbeitung einerseits und das gleichzeitige Ringen um innere Geschlossenheit andererseits, prägen dieses Trio und ließen es zum Vorbild nachfolgender Komponistengenerationen werden.

 

Die Ausführenden

Die Pianistin Hazel Beh studierte Klavier und Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg und schloss ihre Studien in den Klassen von Pi-hsien Chen und Hans Fuhlbom ab. Von 2014 bis 2018 spielte sie im Lucerne Festival Academy Orchestra. Sie war 2016 bis 2018 Mitglied der Mendelssohn-Orchesterakademie in Leipzig und ist seit dem Wintersemester 2018/19 Korrepetitorin an der Musikschule Leipzig und an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig.

Gunnar Harms studierte Dirigieren und Violine in Detmold, Trossingen und Bloomington (USA). Nach Engagements beim European Community Chamber Orchestra und den Münchner Philharmonikern wurde er 1995 Mitglied des Gewandhausorchesters Leipzig. Er ist Konzertmeister des Leipziger Kammerorchesters und vom Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig, das er auch regelmäßig dirigiert. Er ist zudem Primarius des von ihm 1995 gegründeten Mendelssohn-Quartetts. Seiner Leidenschaft für die klassische Unterhaltungsmusik geht er im Ensemble MendelsSalon nach. Als Kammermusiker, Solist und Dirigent ist er auf mittlerweile neun CDs vertreten.

Die Cellistin Gayane Khachatryan studierte bei Troels Svane an der Musikhochschule Lübeck und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Sie ist Preisträgerin des Karl-Davidoff-Cello-Wettbewerbs, des Internationalen Heran-Cello-Wettbewerbs und des Internationalen Aram-Khachaturian-Cello-Wettbewerbs. Seit 2014 ist sie Mitglied des Gustav-Mahler-Jugendorchesters und seit 2017 Mitglied des Gewandhausorchesters zu Leipzig. Als Preisträgerin des Deutschen Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben spielt sie ein Violoncello aus der Schule von Jacques Boquay (Paris, um 1700).