Programmheft

© Antonín-Dvořák-Museum Prag, Tschechisches Museum der Musik / Nationalmuseum

Antonín Dvořák (1841 - 1904)
Klaviertrio Nr. 4 op. 90 e-Moll, Dumky
Lento maestoso – Allegro quasi doppio movimento
Poco adagio – Vivace non troppo
Andante – Vivace non troppo
Andante moderato quasi tempo di marcia – Allegretto scherzando
Allegro – Meno mosso quasi tempo primo
Lento maestoso – Vivace quasi doppio movimento

Zum Programm
Das letzte, im Februar 1891 fertiggestellte Streichtrio Antonín Dvořáks entstand in einer Zeit, als sich der international bereits hochgeachtete Künstler neu orientierte. Für sein Streben, poetische Stimmungen in programmatische Musik umzusetzen, reichten die klassischen Traditionen nicht mehr aus, weshalb Dvořák begann, sich von den überlieferten Formen zu emanzipieren. Diese Bemühungen werden in seinem Opus 90 deutlich sichtbar, das mit einem klassischen Klaviertrio kaum noch Gemeinsamkeiten aufweist.
Dvořák greift hier auf das Modell der Dumka zurück, für das er bereits in vielen seiner Kammer- oder Orchesterwerke Verwendung gefunden hatte. Bei der Dumka handelt es sich um eine Liedform aus dem slawischen Raum, die auf abrupten Wechseln von langsam-wehmütigen Passagen zu schnell-übermütigen beruht, mit denen meist auch ein Moll-Dur-Wechsel einhergeht. Den Zauber dieser volkstümlichen Weise überträgt der Komponist nun in seine Kunstmusik. Alle sechs Sätze beruhen auf dem Prinzip des kontrastierenden Wechsels zwischen elegischen und tänzerisch-überschäumenden Partien. Dass Dvořák diese Kontraste meisterhaft durch einen geschickten Aufbau, melodische Vielfalt und einen sorgfältigen Einsatz der Instrumente darzustellen verstand, ist sicherlich ein Grund dafür, dass die Dumky op. 90 bis heute zu seinen beliebtesten Werken zählt.

Die Künstler
Eine Konzerttournee führte den Geiger Michael Scheitzbach, den Cellisten Tilman Trüdinger und den Pianisten Hiroto Saigusa im Sommer 2008 erstmals zusammen. Die gewonnene Freundschaft, die Spontanität und Freiheit im Zusammenspiel und nicht zuletzt die enthusiastischen Reaktionen des Publikums veranlassten die Musiker zur Gründung des Saxonia Piano Trios. Seither präsentiert sich das Ensemble mit einem breiten Repertoire bei zahlreichen Konzerten und Tourneen. In den Kritiken werden dabei immer wieder die differenzierten Interpretationen, ein bis an die Grenzen führender Ausdruckswille sowie der homogene und expressive Klang des Trios hervorgehoben. In der Leipziger Volkszeitung war anläßlich eines Konzertes des Trios zu lesen: „... (die Musiker) überzeugten mit stimmungsvollen Interpretationen und romantischer Agogik“ und die Mainpost schrieb: „... (sie) begeisterten ein nach jedem Stück frenetisch applaudierendes Publikum.“
Mit ungewohnten Programmideen sowie kurzweiligen Moderationen und Werkeinführungen sucht das Trio die Nähe des Publikums und will damit auch Zuhörer abseits der treuen Kammermusikfreunde begeistern.

Michael Scheitzbach konzertiert vor allem als Geiger und Primarius des quartetto lucarino sowie als Mitglied des Ensemble Abraxas und des Saxonia Piano Trios.

Tilman Trüdinger wurde bereits während des Studiums als stellvertretender Solocellist der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz engagiert. Er ist Cellist des Saxonia Piano Trios und seit 2011 außerdem Mitglied des Robert-Schumann-Quartetts.

Hiroto Saigusa ist Pianist des Saxonia Piano Trios und tritt mit Benjamin Glaubitz (Tenor) und Georg Finger (Bariton) seit einigen Jahren als Liedduo auf.
Seit 2012 hat er einen Lehrauftrag für Liedbegleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und unterrichtet darüber hinaus an der Musikschule des Landkreises Meißen.